Jahresbericht 2021

Bildung im Wandel

Barbara Zahrli, Leiterin Bildung SRK, erklärt, was das Angebot des SRK ausmacht und wie sich die Unterrichtsformen weiterentwickeln.

Bildung SRK ist nach der Klubschule Migros der zweitgrösste Bildungsanbieter im non-formalen Bereich. Frau Zahrli, wie hebt sich das SRK von der Konkurrenz ab?

Wir haben einen klaren Fokus auf die Pflege, Betreuung und Begleitung. Damit hat sich das SRK branchenweit einen Namen gemacht. SRK-zertifizierte Pflegehelfende sind entsprechend gefragt: 80 Prozent der Absolvent/innen finden eine Stelle.

Zudem werden sämtliche Lehrgänge und Kurse von gut vernetzten Fachleuten mit viel Praxiserfahrung geleitet. So sind wir sehr nahe am Lebensalltag von Pflegenden und Betreuenden. Davon profitieren auch Freiwillige, die sich mit SRK-Kursen auf ihre Einsätze vorbereiten. Das vermittelte «Wissen fürs Leben» wird allseits geschätzt.

Wir sind sehr nahe am Lebensalltag von Pflegenden und Betreuenden.

Barbara Zahrli
Leiterin Bildung SRK

Von A wie Achtsamkeit bis Z wie Zwangserkrankungen – Ihr Kursangebot ist sehr vielfältig. Welche Themen finden am meisten Anklang?

Bei berufstätigen Pflegehelfenden stösst das Zertifikat Psychiatrische Begleitung SRK auf grosses Interesse. Auch Kurse zum Thema Demenz sind hoch im Kurs. Freiwillig tätige Personen interessieren sich vermehrt für Sterbebegleitung oder psychische Notfallhilfe. Schulen und Kitas legen viel Wert auf Notfall-Hilfe und -Prävention. Auch Konfliktbearbeitung sowie transkulturelle Kompetenz sind gefragte Themen.

Insgesamt bieten wir über hundert Themenkurse und rund 800 Durchführungen pro Jahr an. Sei es beruflich oder privat – wer sich für andere Menschen einsetzen oder einfach seinen Horizont erweitern möchte, ist bei uns richtig.

Bieten Sie auch Online-Kurse an?

Die Bedürfnisse der Menschen sind auch im Bereich Bildung sehr individuell. Dem wollen wir gerecht werden. So sind die Unterrichtsformen vielfältiger geworden. Im Lehrgang Pflegehelfende SRK zum Beispiel setzen wir teilweise «Blended Learning» ein: Mithilfe einer Lernplattform können die Teilnehmenden den Stoff tageweise im Selbststudium behandeln.

Die Pandemie hat die technologische Entwicklung zusätzlich beschleunigt. Mittlerweile können die Teilnehmenden bei vielen unserer Angebote wählen, ob sie den Kurs online oder im Präsenzunterricht besuchen wollen.

Welche Kurse sind neu, und wie entstehen sie?

Im Einklang mit den Rotkreuz-Grundsätzen möchten wir auch als Bildungsanbieter Menschen Perspektiven bieten und unsere Kundinnen und Kunden ein Stück weit befähigen, für ihre Mitmenschen da zu sein. Dabei orientieren wir uns an aktuellen Bedürfnissen und entwickeln unser Angebot entsprechend weiter. Neu können beispielsweise – neben Freiwilligen – auch Fachpersonen von Schulen und Kitas einen spezifischen Kurs «Flucht und Trauma» besuchen, um Sicherheit im Umgang mit Betroffenen zu gewinnen. Und in der Weiterbildung für Pflegehelfende startet dieses Jahr der Kurs «Berndeutsch im Pflegealltag».