125 Jahre Schweizerisches Rotes Kreuz in Biel/Bienne
Lernen Sie das Schweizerische Rote Kreuz in Biel/Bienne kennen! Am Samstag, 25. Mai 2024 von 10 bis 14.30 Uhr im Coop Centre Bahnhof.
21. Mai 2024
Der Anfang
Am 30. Januar 1899 wurde das Bieler Rote Kreuz gegründet. Es war die erste von sechs Sektionen im Kanton Bern. Eine der Hauptaufgaben war die Unterstützung der Schweizer Sanitätsdienste im Kriegsfall. Neben den Kriegsvorbereitungen war das Bieler Rote Kreuz bestrebt, sich im Gesundheitsbereich für die Bevölkerung zu engagieren. Rund vier Monate nach der Gründung zählte das Rote Kreuz Biel bereits zu den grössten Sektionen des Landes.
Zurück zu den Wurzeln
Während des Ersten Weltkriegs 1914 bis 1918 widmete sich das Rote Kreuz Biel vor allem der Versorgung der Truppen. Nach Kriegsende führte es sein wichtigstes Projekt im Gesundheitsbereich weiter: die Bekämpfung der Tuberkulose. Das Bieler Rote Kreuz war Teil des kantonalen Einsatzes zur Eindämmung der Infektionskrankheit und befasste sich sowohl mit der Prävention als auch mit der Behandlung.
Erste Kampagnen
Die Förderung der Gesundheit wurde danach das oberste Ziel des Bieler Roten Kreuzes. So wurden Kampagnen gestartet gegen den Kropf, gegen Geschlechtskrankheiten oder den Alkoholismus. Diese Aufgaben wurden schon damals durch moderne Kommunikationsformen wie Dia- und Filmvorführungen unterstützt. Auch Wanderausstellungen wurden genutzt, um die Bevölkerung über die Themen der öffentlichen Gesundheit zu informieren.
Ferien vom Krieg für die Kinder
Unter der Schirmherrschaft des Bundesrates begann das Schweizerische Rote Kreuz ab 1942 mittellosen Kindern zu helfen und organisierte Kindertransporte in die Schweiz für Aufenthalte von drei bis sechs Monaten. Die Region Biel empfing im September 1944 die ersten ausländischen Kinder. Rund 200 Mädchen und Jungen wurden für einen Zeitraum von fünf bis sechs Monaten in Pflegefamilien untergebracht.
«Bieler Blut für Bieler»
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die ersten regionalen Blutspendezentren in Betrieb genommen. Das Bieler Rote Kreuz gehört zu den Pionieren: Als eine der ersten Städte der Schweiz eröffnete Biel 1944 einen eigenen Blutspendedienst. Jahr für Jahr wurden durch grosse Werbekampagnen Hunderte neue Blutspenderinnen und -spender rekrutiert. Nach dem Ausbruch der Infektionskrankheit Aids 1985 wurde das Bieler Modell mit dem Slogan „Bieler Blut für Bieler“ beendet und alle Aktivitäten an das Zentrallabor des SRK Bern übertragen.
Neu lancierte Ausbildung
In den 1950er-Jahren wurde der Schweizer Staat mit dem chronischen Mangel an Pflegepersonal und der zunehmenden Isolation von älteren, kranken und behinderten Menschen konfrontiert. Das Rote Kreuz Biel bot unter anderem eine Ausbildung zur Krankenpflegehelferin an. Diese unterstützten damals die Krankenschwestern und boten weitere Dienstleistungen für ältere Menschen in verschiedenen Institutionen an.
Gegen Einsamkeit im Alter
Die Überalterung der Bevölkerung und die Auflösung traditioneller Familienstrukturen führten ab den 1960er-Jahren bei älteren Menschen zu neuen Problemen wie mangelnder Gesundheitsversorgung oder Einsamkeit. Das Rote Kreuz reagierte. Es wurden neue Leistungen eingeführt, wie Gymnastik für Senioren, der Fahrdienst und der Besuchs- und Begleitdienst. Zudem wurden Einführungskurse für Freiwillige angeboten. Von da an wurde das Angebot der Dienste mit dem Einsatz der Freiwilligen immer weiter ausgebaut. Bis heute.