«Wir wollen raus zu den Menschen.»

Während der Corona-Pandemie lancierte das SRK Kanton Bern mobile Präventionsangebote. Mit 24 Einsätzen vor Ort erreichte es rund 800 Personen. Ende Februar endete nun das Projekt.

24. März 2023

Eine Erhebung Ende 2021 zeigte: Bei sozial benachteiligten Menschen in der Schweiz bestand hinsichtlich Covid ein grosses Bedürfnis nach direktem Austausch mit Gesundheitsfachpersonen. Angebote gab es kaum. Das Rote Kreuz Kanton Bern lancierte daher Infoveranstaltungen mit Impfmöglichkeit in verschiedenen Berner Gemeinden. Projektleiterin Daniela Arauz ist sehr zufrieden: «Mit den durchgeführten Einsätzen haben wir unser Ziel und unsere Zielgruppe erreicht.»
 

Von der Idee zur Umsetzung
Die Idee des Projekts war einfach: Für die gesundheitliche Chancengleichheit und zum Schutz der Gesamtbevölkerung sollen alle in der Schweiz wohnhaften Menschen Zugang zu den COVID-19-Informationen und -Angeboten haben und diese verstehen und nutzen können – auch benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie geflüchtete, armutsbetroffene und bildungsferne Menschen. Bereits ab Dezember 2021 fanden im gesamten Kanton von medizinischen Fachpersonen begleitete Infoveranstaltungen in verschiedenen Sprachen statt.

Daniela Arauz

Für das SRK Kanton Bern war klar: wir wollten mit den Informationen direkt zu den betroffenen Menschen. So entstand das Projekt «Mobile COVID-19-Angebote» .

Daniela Arauz, Projektleiterin «Mobile COVID-19-Angebote»

Vor Ort bei den Menschen
Die Anlässe fanden an leicht zugänglichen Orten statt, zum Beispiel in Schul- oder Kirchgemeindehäusern. Ab September 2022 wurde das Angebot ausgeweitet auf Menschen mit kognitiven, psychischen und körperlichen Einschränkungen sowie Menschen in Pflegeinstitutionen. So konnten Menschen in Quartierzentren, Kollektivunterkünften, Gefängnissen und Alters- und Pflegeheimen von den mobilen Angeboten profitieren.
 

Gesundheitsinformationen für alle
Mit den Lockerungen und schliesslich der Aufhebung der Schutzmassnahmen durch den Bundesrat nahm das Bedürfnis am Angebot stetig ab. «Dass es das mobile Covid-19-Angebot nun nicht mehr braucht, ist natürlich erfreulich», sagt Daniela Arauz. Doch die Arbeit geht nicht aus: «Das Schweizer Gesundheitssystem muss für alle zugänglich sein, unabhängig von sozialem Status, Sprache, Herkunft und Bildungsniveau. Daher setzt sich das Rote Kreuz Kanton Bern auch für weitere Projekte im Bereich gesundheitliche Chancengleichheit ein, zum Beispiel bei der Blutspende.»