Interview

Mut, neu zu beginnen – ein Berufswechsel, der Sinn stiftet

Pflegende bestaunt Blumen mit älterer Dame

Sandra Althaus war jahrelang in der Gastronomie tätig. Heute arbeitet sie in der Pflege. Ihr Weg zeigt: Bildung kann Türen öffnen. Und es ist nie zu spät, um nochmals neu anzufangen.

Nach 30 Jahren in der Gastronomie verspürte Sandra Althaus den Wunsch, beruflich nochmals neu an zufangen. Klar war für sie: Sie wollte weiterhin mit Menschen arbeiten. Aber nicht mehr in der Gastronomie, wo sie ständig unter Strom stand. «Ich wollte etwas machen, das anderen guttut und mich entschleunigt.» Eine Aufgabe mit Sinn – und mit Raum für Begegnungen. 

«Ich mag die persönlichen Begegnungen.»

Sandra Althaus
Pflegehelfende SRK

Auf ihrer Suche entdeckte Sandra Althaus den Lehrgang Pflegehelfende SRK. Dieser richtet sich an Menschen, die den Berufseinstieg in die Pflege planen. Anfangs war sie skeptisch, ob sie ohne Pflegeerfahrung wirklich dafür ge eignet sei. Doch gerade der einfache Einstieg machte es möglich. «Es fühlte sich gut an, noch einmal von vorne zu beginnen.»

Neuanfang mit Zukunft 

Heute arbeitet Sandra Althaus in der Pflege und hat bereits neue Ziele. Sie möchte ihr Wissen erweitern – etwa in der Medikamentenlehre – und sich Schritt für Schritt weiterqualifizieren. Gemeinsam mit ihrem Arbeitgeber plant sie, später die Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ zu absolvieren.

«Wenn ich jemandem ein Lächeln schenken kann, weiss ich: Ich bin am richtigen Ort.»

Sandra Althaus
Pflegehelfende SRK

Mit Zeit, Herz und Humor

Ein Erlebnis aus dem Pflegealltag ist ihr besonders in Erinnerung geblieben. Es war Nacht, ein Patient war verwirrt und sprach von einem Mann, der Wurst verkaufe: «Also bin ich ihm eine holen gegangen. Wir sassen zusammen auf der Bettkante und haben Wurst gegessen», erinnert sich Sandra Althaus lächelnd.

Solche Momente zeigen ihr, wie viel entstehen kann, wenn man präsent ist und sich auf Menschen einlässt. Auch dann, wenn es einfach darum geht, dass es dem Menschen in seiner Situation ganz schnell wieder «gäbig» geht.