Pflegehelfende SRK

«Mit Liebe, Respekt und Ehrlichkeit durchs Leben»

Mit 17 als Geflüchteter aus Gambia in der Schweiz angenommen, mit 23 fest im Berufsleben und finanziell unabhängig: Das ist Pa Ousman Joof nach einem Jobcoaching und der Ausbildung zum Pflegehelfenden SRK gelungen.

Herr Joof, wie fühlen Sie sich nach 6 Jahren in der Schweiz?

Ich fühle mich wohl, zufrieden und dankbar. Ich habe die Chance erhalten, so viel zu lernen: Die Sprache, aber auch den Umgang mit den Schweizer:innen. Und ich lerne täglich neue Dinge dazu.

Warum sind Sie in den Pflegeberuf eingestiegen?

Es war immer mein Traum, mit älteren Menschen zu arbeiten. Sie geben mir viel zurück, was mich auf meinem Lebensweg weiterbringt. Meine Eltern haben mir folgende Kriterien beigebracht, um ein guter Mensch zu sein: Liebe, Respekt, Ehrlichkeit und Dankbarkeit.

Was hat Ihnen im Lehrgang zum Pflegehelfenden SRK gut gefallen?

In der Ausbildung war das Wertvollste, was ich lernen konnte, dass ich für die Menschen, die hier leben, nur das Beste will. Anfangs war ich mir noch nicht so fest bewusst, dass es für viele Menschen das letzte Zuhause ist. Seit ich das nun miterleben konnte, versuche ich immer, den Bewohner:innen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern oder ihnen ihre Wünsche zu erfüllen.

Ich konnte viele neue Menschen, u.a. meine Arbeitskolleg:innen kennenlernen, die mir viel über das Leben in der Schweiz erzählt haben. Dank ihnen verbesserte ich mein Deutsch und verstand die Kultur besser.

Nach 6 Jahren in der Schweiz fühle ich mich wohl, zufrieden und dankbar.

Pa Ousman Joof
Pflegehelfender SRK

Was mögen Sie an Ihrer Arbeit in Pflegeheim?

Im Seelandheim sind alle sehr freundlich. Ich bin glücklich, dass ich hier keinen Rassismus erleben muss und schätze es, wenn die Bewohner:innen mich so mögen, wie ich bin. Auch das Team ist angenehm und flexibel. Alle helfen, wo sie können. Ich schätze alles, was mir in der Schweiz gegeben wurde und bin dafür sehr dankbar.

Was finden Sie schwierig?

Herausfordernd finde ich es, Schweizerdeutsch zu sprechen, da ich eher schüchtern bin.

Noch schwieriger finde ich Palliativsituationen mit Bewohner:innen. Ich habe Mühe, mich von Menschen zu verabschieden. In solchen Situationen versuche ich mich abzulenken, indem ich zu anderen Bewohner:innen gehe und mit ihnen lache. Es gibt mir auch Kraft, für die verstorbene Person zu beten, damit sie friedlich gehen kann.

Was empfehlen Sie Personen, die überlegen, eine Ausbildung zum Pflegehelfenden zu machen ?

In der Pflege erwarten einen viele Dinge, mit denen man nicht rechnet. Man ist täglich mit dem Tod und anderen schwierigen Themen konfrontiert. Man muss sich treu bleiben und täglich mit Liebe, Respekt und viel Geduld an die Arbeit gehen.