Jahresbericht 2020

Herausforderung Corona: wir brauchen mehr junge Freiwillige

Einkaufsdienst

COVID-19 hat unsere Arbeit beeinflusst. Philippe Daucourt, Leiter Entlastung, erklärt, wie das Virus die Entlastungsangebote des SRK auf den Kopf stellte und welche Lehren er daraus zieht.

Was waren die grössten Herausforderungen bei den Entlastungsangeboten im Corona-Jahr?

Im März 2020 fehlten uns beim Rotkreuz-Fahrdienst auf einen Schlag über zwei Drittel der freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer. Denn damals entschied der Bundesrat, dass Menschen über 65 Jahren zu den Risikogruppen zählen und zu Hause bleiben müssen. Glücklicherweise war die Solidarität in der Bevölkerung gross, und wir konnten rasch jüngere Freiwillige rekrutieren. Das war wichtig, um insbesondere medizinisch-therapeutische Fahrten – beispielsweise eine Fahrt zur Dialyse – sicherzustellen.

Wegen der geltenden Einschränkungen konnten wir gewisse Dienstleistungen wie den Besuchs- und Begleitdienst SRK zeitweise nicht mehr anbieten. Innert Kürze haben wir als Alternativangebote den Telefonkontakt-Dienst SRK sowie den Einkaufsdienst SRK auf die Beine gestellt. Dabei mussten alle Beteiligten – also Kundinnen und Kunden, Mitarbeitende und Freiwillige – möglichst rasch informiert und instruiert werden. Das sicherzustellen, war eine grosse Herausforderung.

Im März 2020 fehlten uns beim Rotkreuz-Fahrdienst auf einen Schlag über zwei Drittel der freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer.

Philippe Daucourt
Leiter Entlastung

Wird sich das SRK Kanton Bern in Zukunft anders ausrichten?

Das vergangene Jahr hat uns wachgerüttelt. Wir brauchen mehr junge Freiwillige. Weiter haben wir festgestellt, wie wichtig der Besuchs- und Begleitdienst SRK für einsame und kranke Menschen ist. Wir möchten noch mehr für diese verletzlichen Menschen tun und die Dienstleistung im ganzen Kanton standardisiert anbieten. Dabei planen wir, vermehrt mit Partnerorganisationen zusammenzuarbeiten.

Ausserdem haben wir gesehen, wie wichtig es ist, noch aufmerksamer mit unseren Kundinnen und Kunden umzugehen. Bei Entlastung Angehörige SRK wollten beispielsweise mehrere Angehörige keine Besuche mehr von freiwilligen SRK-Betreuerinnen und -Betreuern – aus Angst vor dem Virus. Dank Gesprächen mit der ganzen Familie fanden wir in vielen Fällen schliesslich gute Lösungen.