Jahresbericht 2023

Bericht der Präsidentin – Annalise Eggimann

Vorstandspräsidentin des SRK Kanton Bern, Frau Annalise Eggimann

Im vergangenen Jahr wurde das SRK Kanton Bern mit neuen Herausforderungen konfrontiert und reagierte rasch.

Ich durfte in einer Zeit aufwachsen, in der man an die Zukunft glaubte. Heute verlieren wir diesen Glauben immer mehr. Wie entwickelt sich die Lage in der Ukraine? Wie im Nahen Osten? Wie wirkt sich der Klimawandel auf unser Leben aus? Die Unsicherheit ist gross. Der Unsicherheit kann man aber begegnen – mit freiwilligen Engagements zum Beispiel: wertvoll, sinnstiftend und unbezahlbar für unsere Gesellschaft. Davon profitieren diejenigen, die Unterstützung leisten, genauso wie diejenigen, die sie erhalten. 

Know-how nutzen

Eine Frage, die uns im letzten Jahr stark beschäftigte, ist, wie wir Geflüchteten dabei helfen können, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. So lancierte das SRK Kanton Bern ein Programm, das Menschen mit Status S bei der Anerkennung ihrer Pflegediplome hilft und ihnen Sprachkurse anbietet. Damit unterstützen wir sie bei der Integration und unternehmen etwas gegen den Pflegenotstand. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat das Programm anerkannt, dieses Jahr wird es in weiteren Kantonen umgesetzt.

Entlastung für Angehörige

Auch pflegende Angehörige leisten einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Das SRK kommt ihnen deshalb mit einem neuen flexiblen Lernmodell entgegen, wenn sie den Lehrgang «Pflegehelfende SRK» besuchen. So können Pflegebedürftige am Ende länger zu Hause bleiben. Zur Selbstständigkeit zu Hause gehört seit 40 Jahren auch der Rotkreuz-Notruf. Ein Knopfdruck genügt, um im Notfall Hilfe anzufordern. Über 2800 Personen nutzen dieses Angebot, das letztes Jahr ausgebaut wurde.

Hohe Anforderungen im Migrationsbereich

2023 waren die elf Kollektivunterkünfte, die wir im Kanton Bern betreiben, stark ausgelastet. Unser Ziel ist es, den Klientinnen und Klienten bei der Integration in die Gesellschaft zu helfen oder ihnen die Grundkompetenzen für den Arbeitsmarkt mitzugeben. Auch das hilft gegen Unsicherheit.

Ein Ziel vor Augen

Was bringt die Zukunft? Darauf kann niemand eine Antwort geben. Wir können unsere Zukunft jedoch mitgestalten, indem wir uns weiterhin für eine solidarische Welt einsetzen – im Grossen wie im Kleinen. Ich bedanke mich im Namen des gesamten Vorstands für das Vertrauen, das Sie uns als Freiwillige und Freiwilliger, als Mitglied, als Spenderin oder Spender entgegenbringen. Ohne Sie könnten wir keine Menschen in Not unterstützen.