Interview
Mythos Brainfood: Gedächtnis-Nahrung
Wie beeinflusst unsere Ernährung unser Gehirn? Kann das, was wir Essen wirklich die Denkleistung, Laune oder sogar die langfristige geistige Gesundheit beeinflussen? Sport- und Gesundheitscoach Nadine Däpp gibt Antwort auf viele spannende Fragen zum Thema Brainfood und liefert den einen oder anderen Tipp für den Alltag.

Was ist dran am Mythos Brainfood?
Nadine Däpp: Nahrung liefert dem Gehirn wichtige Nährstoffe, die es benötigt, um optimal zu funktionieren. Mangelt es an diesen, fehlt ihm eines der vielen Puzzlestücke, um effizient arbeiten zu können.
Welche Nahrungsmittel tun unserem Denkapparat gut?
Nadine Däpp: Fettiger Fisch wie Lachs oder Leinsamen sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die für die Gehirnfunktion wichtig sind. Blaubeeren enthalten Antioxidantien, die das Gehirn schützen und die kognitive Funktion unterstützen. Nüsse (z. B. Walnüsse, Mandeln) liefern gesunde Fette, Vitamine und Magnesium – sie fördern die Konzentration und die Gedächtnisleistung.
Was ist wichtiger? Ausgewogene Ernährung oder Bewegung?
Nadine Däpp: Es braucht beides. Regelmässige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung sind ein entscheidender Faktor zur Reduzierung verschiedener Gesundheitsrisiken. Eine gesunde Balance zwischen körperlicher Aktivität, ausgewogener Ernährung und ausreichender Erholung hilft dabei, Übergewicht sowie Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs vorzubeugen.
Beeinflusst Stress unser Ess- und Sozialverhalten?
Nadine Däpp: Der einen Person schlägt Stress auf den Magen, die andere futtert hemmungslos. Schwankungen im Blutzuckerspiegel führen oft zu Müdigkeit und Reizbarkeit – also ja.
Wie kann ich mit wenig Aufwand viel bewirken?
Nadine Däpp: Sorgen Sie mit Kohlenhydraten, die der Körper lange verarbeiten muss, für einen stabilen Blutzuckerwert. Dazu zählen Vollkornprodukte, Haferflocken oder Linsen. Stellen Sie eine volle Wasserflasche auf den Esstisch und trinken Sie regelmässig davon. Essen Sie bewusst, sitzend, in Ruhe, an einem Tisch und nicht vor dem Fernseher.
Unser Ernährungsangebot ist vielfältig. Wie behalte ich den Überblick?
Nadine Däpp: Schauen Sie die Lebensmittelpyramide an. Diese verdeutlicht, dass alles erlaubt ist – solange die richtige Menge beachtet wird.
Fünf Brainfoods für den Alltag?
Eine Handvoll Walnüsse hilft, das Nachmittagstief zu überbrücken. Ich persönlich geniesse auch gerne ein selbstgemachtes Sandwich mit Vollkornbrot und Gruyère-Käse. Dazu ein grosses Glas Wasser. Und vielleicht ein Stück dunkle Schokolade zum Dessert.
Ein Tipp für einen guten Start in den Tag?
Nadine Däpp: Probieren Sie ein Birchermüesli mit Haferflocken, frischen Blau- und Himbeeren, Chiasamen und Walnüssen aus.
Letztendlich zeigt sich, dass eine ganzheitliche Herangehensweise an die Ernährung und Lebensweise entscheidend ist, um uns insgesamt wohler zu fühlen.
Brainfood ist keine Altersfrage
Um ein gesundes Ernährungsverhalten zu fördern, sollte eine ausgewogenes Essverhalten bereits in der Kindheit verankert werden. Viele wertvolle Hinweise finden Sie auf der Website der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung.
Im SRK-Kurs «Der Mensch ist, was er isst» erfahren Sie ebenfalls viel über Nährstoffe und wie Sie Ihren Energiebedarf optimal decken können.