Fahrdienst
Rotkreuz-Fahrdienst: eine Bereicherung für Fahrgäste und Freiwillige
Seit vier Jahren ist der 76-jährige Antoine Malek freiwilliger Rotkreuz-Fahrer in der Region Bern. Die herzerwärmende Geschichte des pensionierten Biochemikers zeigt: Ein Engagement im Rotkreuz-Fahrdienst bedeutet mehr als nur Transport. Es ist eine Bereicherung für alle Beteiligten.
Antoine Malek wurde 1947 in Kairo, Ägypten, geboren und erlebte schon früh in seinem Leben die unterstützende Rolle des Roten Kreuzes. Als Kind waren die Mahlzeiten, die das Rote Kreuz verteilte, oft der Höhepunkt seines Tages. Diese frühe Begegnung prägte ihn und legte den Grundstein für sein heutiges Engagement: «Für mich war schon immer klar, nach meiner Pensionierung möchte ich dem SRK etwas zurückgeben.»
Ein Leben im Dienst der Wissenschaft und der Gemeinschaft
1969 zog Malek in die Schweiz. Das Biochemie-Studium, das er in Ägypten abgeschlossen hatte, wurde nicht anerkannt. «Das war schwierig», erinnert sich Malek. Er fand Arbeit im Detailhandel. Lernte intensiv Deutsch. «Auf keinen Fall wollte ich mich entmutigen lassen.» Irgendwann traf der junge Malek die richtigen Menschen. Mit der Unterstützung von Mitarbeitenden der Universität Zürich konnte er seine akademischen Ambitionen doch noch verwirklichen und sein Studium der medizinischen Biochemie abschliessen. Den Doktortitel holte er sich in Rekordzeit. Viele Jahre seiner Karriere widmete er der Plazenta-Forschung. Bis zu seiner Pensionierung 2009 arbeitete er in unterschiedlichen Spitälern, zuletzt im Inselspital in Bern.
Täglich im Einsatz: mehr als nur ein Fahrdienst
Noch heute fährt er regelmässig ins Spital. Seit 2019 ist Malek als freiwilliger Rotkreuz-Fahrer unterwegs. Er ist fast täglich im Einsatz und fährt vor allem ältere Menschen zu Terminen. Dabei kennt er sich bestens in den Berner Spitälern aus und weiss, wo welche Kliniken sind und wo er die Rollstühle findet. «Die älteren Menschen brauchen und schätzen meine Hilfe», weiss der 76-Jährige. «Viele von ihnen sind allein.»
Die Herausforderungen und Belohnungen der Freiwilligenarbeit
Freiwilligenarbeit ist nicht immer einfach. Manche Fahrgäste sind ungeduldig. Sie hadern mit ihren alternden Körpern und ihrer abnehmenden Beweglichkeit. «Dass sie nicht mehr selbstständig aus dem Auto aussteigen können, trifft viele», weiss Malek. «In solchen Momenten bekomme ich den Frust ab.» Trotzdem überwiegen für ihn die positiven Aspekte. Er hat grossen Spass an seiner Tätigkeit und ist stolz darauf, dass viele seiner Fahrgäste speziell nach ihm fragen, wenn sie den Fahrdienst buchen. «Ich glaube, ich bin beliebt», lacht der rüstige Rentner. Seine Dienste werden sehr geschätzt. «Solche Dinge zeigen mir, dass ich das Leben dieser Menschen positiv beeinflusse.»
Warum Freiwilligenarbeit beim Roten Kreuz so wichtig ist
Antoine Maleks Engagement im Fahrdienst zeigt beispielhaft: Freiwilligenarbeit beim Roten Kreuz ist nicht nur eine Möglichkeit, der Gemeinschaft zu dienen. Sie ist oft auch für die Freiwilligen selbst eine bereichernde Erfahrung. Durch sein Engagement erleichtert Malek nicht nur das Leben vieler Menschen und erfährt Dankbarkeit, sondern erweitert auch seinen eigenen Horizont.
Weitere Einblicke in die inspirierende Lebensgeschichte von Antoine Malek erhalten Sie im Video.